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Auslandssemester an der Korea University Business School (2012/2013) - ein Erfahrungsbericht von Stefan Seong-Hun Choi

Name: Stefan Seong-Hun Choi
Studiengang: M.Sc. in Business Administration
Studiensemester: 3
Zielland/-ort: Südkorea/Seoul
Gastuniversität: Korea University Business School (KUBS)
Austauschprogramm: STAP (graduate classes)
Zeitraum: Wintersemester 2012/2013 (27.08.2012 – 14.12.2012)

http://verwaltung.uni-koeln.de/international/content/incomings/studium_in_koeln/internationale_hochschulgruppen/internationale_hochschulgruppen_an_der_universitaet_zu_koeln/vom_aaa_betreute_internationale_hochschulgruppen/index_ger.html

Während des obig genannten Zeitraums habe ich im Rahmen des ‚Study Abroad Program‘ (STAP), organisiert und betreut durch das Zentrum für internationale Beziehungen (ZIB) an der WiSo-Fakultät der Universität zu Köln, einen einsemestrigen Studienaufenthalt an der Korea University Business School absolviert. Entsprechend der Empfehlung für Masterstudenten habe ich mein Auslandssemester während des 3. Fachsemesters durchgeführt.

Aufgrund meiner familiären Abstammung fühle ich mich sehr mit dem Land Korea verbunden und strebe nach Abschluss meines Studiums eine Tätigkeit innerhalb des koreanischen Wirtschaftsraums an. Aber auch für Studenten ohne familiären Hintergrund in Korea stellt die Korea University mit ihrem umfangreichen Studienangebot ein attraktives Ziel für ein Austauschstudium dar.

Als eine der ältesten Einrichtungen des Landes für höhere Bildung gehört die Korea University zu den drei renommiertesten Universitäten des Landes, zu den sogenannten ‚SKY‘ Universitäten (Seoul National University, Korea University, Yonsei University). Dabei genießt insbesondere die Business School einen hervorragenden Ruf in Korea.

Mit meinen Vorbereitungen für das Auslandssemester habe ich bereits im Oktober 2011 begonnen. Für Angehörige der WiSo-Fakultät bietet das ZIB speziell auf wirtschaftsorientierte Studiengänge fokussierte Austauschmöglichkeiten an.

Wichtige Informationen zu Angebot und Ablauf des Bewerbungsprozesses können direkt auf der Internetpräsenz des ZIB eingesehen werden. Des Weiteren bietet das ZIB allgemeine Informationsveranstaltungen an und lädt zu persönlichen Beratungsgesprächen ein. Vor Ort haben Studenten Zugang zu den gesammelten Erfahrungsberichten früherer Austauschstudenten. Zusätzlich finden sich auf der Internetpräsenz der KUBS zahlreiche Informationen bezüglich eines möglichen Semesteraufenthalts. Insbesondere das einsehbare Kursangebot früherer und des laufenden Semesters hilft bei der Planung für die spätere Anrechnung und die vorläufige Kursauswahl.

Die Bewerbung erfolgt direkt beim ZIB, in meinem Fall zu Anfang November 2011 für das Wintersemester 2012/2013. Auswertung und Versandt der Zusagen wurden zu Beginn Februar 2012 abgeschlossen. Über sämtliche weitere Schritte informierte folgend das KUBS International Office. Da das ZIB uns auch die Emailadressen der mitreisenden Kommilitonen mitteilte, konnten wir uns bereits in Köln vor Abreise treffen und uns bei Fragen gemeinsam aushelfen. Für die fristgerechte Einreichung aller notwendigen Unterlagen bei der KUBS bietet es sich als Gruppe an einen Logistikdienstleister in Anspruch zu nehmen und die Kosten untereinander zu teilen.

Die Korea University bietet Austauschstudenten die Möglichkeit sich für ein Zimmer in einer der campusinternen Wohnheime zu bewerben. Da die Nachfrage groß ist und die vorhandenen Kapazitäten nicht ausreichen sollten die Fristen genau beachtet werden. Informationen zu den verschiedenen Zimmerkategorien, Fristen und Preisen sind auf der Internetpräsenz der KUBS verlinkt.

Die Kosten für ein Doppelzimmer beliefen sich im Wintersemester auf 1,580,000 Won. Dies entspricht etwa 311 Euro pro Monat. Die Wohnheime befinden sich auf einem Hügel am Rande des Hauptcampus. In der Regel wird den Austauschstudenten ein Zimmer im „CJ International House“ zugewiesen, welches sich in einem relativ neuen Bauzustand befindet und über ein diverses Angebot an Leistungen verfügt, z.B. Gemeinschaftsküchen, Leseräume, Waschmaschinen, Klavierräume und ein frei zugänglicher Fitnessraum. Ein weiteres Wohnheim befindet sich zurzeit im Bau. Aber auch außerhalb des Universitätsgeländes finden sich zahlreiche Wohnungsmöglichkeiten.

In sogenannten „Hasuk Jib’s“ und „Goshiwon’s“ können Studenten zu moderaten Preisen ein Zimmer mieten. Eine große Abhilfe schafft dabei die Internetseite ‚www.goshipages.com‘. Dort können sämtliche in Universitätsnähe gelegenen Pensionen sowie deren Konditionen eingesehen werden. Da zu Beginn eines jeden Semesters auch dort die Nachfrage das Angebot bei Weitem übersteigt, empfiehlt es sich frühzeitig mit der Wohnungssuche zu beginnen. Bei vielen campusexternen Pensionen kann gegen Hinterlegung einer kleinen Kaution ein Raum im Vorfeld reserviert werden.

Die offizielle Einführungsveranstaltung an der Korea University fand Ende August statt. Dort wurde jedem Austauschstudenten auch ein „KUBA-Buddy“ zugewiesen, welcher tatkräftig während des gesamten Semesters bei Fragen und Problemen zur Seite steht.

Zu Beginn des Aufenthaltes ist zu beachten, dass jeder Austauschstudent sich beim „Immigration Office“ in Seoul innerhalb von 3 Monaten ab Einreisedatum registrieren muss um eine Art von Personalausweis zu erhalten. Für den Antrag wird neben Passfotos auch eine Studienbescheinigung benötigt. Informationen über den genauen Registrierungsprozess wurden während der Einführungsveranstaltung ausgehändigt.Es sei noch einmal betont, dass eine Nichtbeantragung zu schwerwiegenden Konsequenzen führt, im Extremfall u.a. zur Exmatrikulation und Ausweisung.

Um im Folgenden Lehrveranstaltungen besuchen zu können, muss jeder Student sich innerhalb der zweiwöchigen Registrierungsphase für die jeweiligen Vorlesungen einschreiben. Da oftmals die Kapazitäten der Lehrräume nicht für die gesamte Nachfrage ausreichen, empfiehlt es sich im Vorfeld eine größere Auswahl zu treffen um flexibel reagieren zu können.

Neben betriebs- und volkswirtschaftlichen Kursen habe ich auch an dem angebotenen Sprachkurs für ‚Graduate Students‘ teilgenommen. Da dieser während des Abends stattfand, konnte ich ohne Überschneidungen meinem wirtschaftlichen Schwerpunkt nachgehen.

In der Regel werden an der Korea University sowohl ‚Midterms‘ als auch ‚Final Exams‘ für die Lehrveranstaltungen während zweier Klausurphasen abgehalten. Auch sind wöchentliche Assignments nicht unüblich. Bei Fragen und Problemen stehen die Professoren während ihrer Bürozeiten gerne zur Verfügung. Da viele der Professoren über Arbeitserfahrungen in den USA oder anderen englischsprachigen Ländern verfügen, bereitet nach meiner persönlichen Erfahrung die Kommunikation auf Englisch keine Schwierigkeiten.

Aber auch abseits des Universitätslebens bietet Seoul als einer der größten Metropolregionen der Welt ein attraktives Angebot an Gestaltungsmöglichkeiten.

Immer wieder faszinierend dabei ist der immense Kontrast zwischen High-Tech und Kulturerbe. In mitten von modernen Gebäuden finden sich immer wieder die historischen Königspaläste, die alten Stadttore oder aber auch buddhistische Tempel.

Des Weiteren verfügt Seoul über ein reges Nachtleben. In zahlreichen Restaurants, Bars, Diskotheken oder auch Karaoke-Bars kann gemeinsam gespeist und gefeiert werden. Da in Korea sozialer Austausch hoch geschätzt wird, findet sich zu jeder Zeit eine Gruppe mit der man seine Freizeit verbringen kann. Hinzukommend gehört Korea zu den Ländern mit den kürzesten Umschlagszeiten für Modeartikel, sodass leicht Ergänzungen für die hauseigene Garderobe gefunden werden können.

Die öffentlichen Stadtpärke, meist verbunden mit den Palästen, bieten naturverbundenen Menschen zudem die Möglichkeit auch innerhalb einer hochmodernen Stadt wie Seoul einen Ausgleich zu finden. Mehr abenteuerlustige Studenten können via U-Bahn, Zug, Bus oder gar Taxi zu günstigen Preisen zu anderen Orten reisen. Insbesondere das U-Bahn-System reiht sich in eines der Modernsten der Welt ein. Eine einfache Fahrt kostet nur zwischen 75 Cent bis 1 Euro je nach Entfernung. Mithilfe der Schnellzüge „KTX“ können zudem weiter entfernte Orte günstig bereist werden. Herausstechend sind auch die günstigen Taxigebühren. Eine 40-minütige Fahrt kostet oftmals nicht mehr als 12 bis 15 Euro.

Im Kontrast zu den günstigen Transportmitteln sind die Lebenshaltungskosten für Nahrungsmittel auf vergleichbarem Niveau wie Deutschland. Für eine einfache Mahlzeit sollte man 5 bis 10 Euro berechnen. Für qualitativ hochwertigere Speisen können aber auch wesentlich höhere Kosten anfallen. Die Kosten für ein Zimmer in Universitätsnähe rangieren je nach Zimmerkategorie zwischen 250 bis 400 Euro pro Monat.

Als sehr hilfreich hat sich die Kreditkarte bei der DKB Bank erwiesen. Mit dieser kann man an jedem Geldautomat kostenlos Geld abheben und somit die Gebühren einsparen. Auch sollte man stets die Möglichkeit einer Kontosperrung in Betracht ziehen, so geschehen mit der Kreditkarte eines Freundes.

Wer sich absichern möchte kann eine zweite Kreditkarte oder zu internationalen Transaktionen berechtigte EC-Karten mit sich führen. Da bei verschiedenen Anlässen immer wieder Passfotos benötigt werden (Immigration Office, Studentenausweis, etc.) sorgen vorab mitgebrachte Fotos für eine erhebliche Erleichterung bei den Behördengängen.

Für Studenten, die sich während der Regenzeit (Juni bis Mitte August) in Korea aufhalten, empfiehlt es sich zudem ausreichend viele Paare Schuhe mitzubringen, da aufgrund der hohen Niederschlagsmenge und Luftfeuchtigkeit einige Zeit vergeht bis diese getrocknet sind. Da im Winter oftmals zweistellige Minusgrade bis hin zu -20°C erreicht werden können, sollte ausreichend warme Kleidung ebenfalls vorbereitet werden. Bezüglich Hygiene- und Kosmetikartikel sei gesagt, dass auch in Korea sämtliche Güter erhältlich sind und keine besondere Vorsorge getroffen werden muss.

Abschließend möchte ich jeden interessierten Studenten ermutigen ein Auslandssemester an der Korea University zu absolvieren. Während meines Semesters an der Korea University habe ich betriebs- und volkswirtschaftliche Disziplinen von einer anderen Betrachtungsweise und mit anderem Schwerpunkt kennen lernen dürfen sowie meine Sprachfertigkeiten und Kulturkenntnisse erweitern können.

Aber auch die Erlebnisse und Eindrücke abseits der Vorlesungen sowie all die neuen Kontakte, die ich während des Semesters knüpfen konnte, werden mir immer in Erinnerung bleiben.